Schützt Religion vor Depression?

Belastet aber nicht depressiv?

Die Ärztezeitung berichtet von einer interessanten Studie:

NEW YORK. Wem Religion und Spiritualität besonders viel bedeuten, bei dem spiegelt sich das offenbar auch in der Dicke des Kortex wider. Bereits 2012 hatten die Wissenschaftler um Dr. Lisa Miller von der Columbia-Universität in New York in einer prospektiven Studie über zehn Jahre festgestellt, dass familiär belastete Probanden, für die Religion besonders wichtig ist, ein um 90 Prozent geringeres Risiko für eine Major-Depression haben als Menschen ohne den Hang zu Religion und Spiritualität.
Zitat: Ärzte-Zeitung (18.02.2014 / Hervorhebung von mir).
Das wurde jetzt in einer Langzeitstudie untermauert. "Menschen mit einem starken Interesse für Spiritualität haben eine geringeres Risiko, depressiv zu werden." Das scheint mehr für Menschen zu gelten, die ein persönliches Interesse in Religion bzw. Glauben haben, als für Menschen, denen es eher um "Liturgie und Zugehörigkeit" geht.

Die Studie belegt nur einen Zusammenhang, wo hier die "Henne" und wo das "Ei" ist, kann sie von ihrer Art her nicht beschreiben. Aber sie wurde sowohl an Menschen mit einem hohen familiären Depressions-Risiko, als auch an Menschen mit einem niedrigen Risiko untersucht.

Und mich fasziniert diese Studie. Sie kommt aufgrund von MRT-Aufnahmen und Hirnphysiologie zu ähnlichen Ideen wie der Wiener Psychiater und Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankl nach seinen Erfahrungen im Konzentrationslager des zweiten Weltkrieges.

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Den Artikel der Ärzte-Zeitung finden Sie hier:
Dicker Kortex: Schützt Religion vor Depression?

Die Studie wurde veröffentlicht vom JAMA-Network (Journal of the American Medical Association) in der Rubrik Psychiatrie: JAMA Psychiatry 2014; 71(2): 128-135

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