Meditation: Jetzt geht es weiter

Meditation: Jetzt geht es weiter.

(Artikelserie Meditation: Teil 5)

Seit meinem letzten Beitrag ist einige Zeit vergangen. Dennoch lebt dieser Blog weiter! Wir hatten den familiären Ausnahmezustand nachdem mein Vater überraschend starb und auch beruflich kamen einige überraschende Herausforderungen auf mich zu.

Diejenigen Leser, die meinen Vortrag auf den Schirner-Tagen in Darmstadt gehört haben, wissen, dass ich auch in diesen Zeiten dankbar bin. Dankbar für das, was das Leben bringt. EFT und Meditation helfen dabei.

Deshalb kommt jetzt der nächste Teil der Artikelserie über Meditation. Wie versprochen soll nach dem letzten Beitrag über "Achtsamkeit" oder Vipassana diese mal um einen zweiten Zugang zur Meditation gehen: Konzentration.

Dabei finden Sie zwei Übungen, ein kurzes Video und ein Bild.


Aber ich warne Sie ... Konzentration ist schwierig! Und meditieren mit Konzentration ist auch schwierig. Es braucht jahrzehntelange Übung, bis Sie das können.

Haben Sie den letzten Satz etwas geglaubt? Nicht wirklich, oder? Wenn ja, dann wären Sie einem der verbreitetsten Mythen über Meditation aufgesessen. In Wirklichkeit ist Meditation einfach, auch beim Einstieg mit Hilfe der Konzentration.

Wetten?



Der Text ist nicht von mir sondern von einem youtube-channel namens emofreetech. Der kleine schwebende Buddha stammt von mir.

OK ... nach den Ablenkungen jetzt also: KONZENTRATION.

Konzentration ist eine alte Meditationsmethode. Dabei ist es erst mal egal, auf was Sie sich konzentrieren. Sie könnten ein Bild oder einen optischen Eindruck nehmen, einen Klang oder auch einen Gedanken.

1) Visuelle Konzentration:
Der visuelle Einstieg in die Meditation ist für viele Menschen einfach. Am einfachsten ist es, die Augen entspannt aber konstant auf einem hellen Fleck oder Bereich ruhen zu lassen. Das kann eine Kerze sein, ein Sonnenfleck auf dem Boden oder ein Bild. Unser Gehirn neigt von ganz alleine dazu, sich auf den hellsten Bereich in einem Bild zu fokussieren, es unterstützt diese Meditationsform von ganz alleine. Praktisch, oder?

Die "Brahma Kumaris" (Töchter Brahmas), eine internationale Glaubensgemeinschaft bieten überall auf der Welt Meditationskurse an. Sie nutzen klassischerweise ein Bild wie das unten für den Einstieg. Sie können das Bild gerne in groß herunter laden und entweder am Monitor nutzen oder ausdrucken.


Meditation ... nach dem Vorbild der Brahma Kumaris
(klicken um die größere Auflösung zu laden.)
Wenn Sie sich ein Bild ausgesucht haben, dann setzen Sie sich mit aufgerichteten Rückgrat hin und lassen Ihren Atem leicht und wie von alleine ein- und wieder ausfließen.
Jetzt richten Sie Ihre Aufmerksamkeit (und Konzentration) auf den gewählten Punkt. Strengen Sie sich nicht an, sondern lassen Sie Ihre Augen leicht auf dem gewählten Punkt ruhen.

Und jetzt kommt es: Sie müssen sich nicht besonders anstrengen. Sie brauchen keine übermenschliche Konzentration. Auch Meditations-Meister schweifen in den Gedanken gelegentlich ab. Das wird Ihnen auch so ergehen. Wenn Sie das bemerken, erinnern Sie Ihre Augen liebevoll daran, sich wieder dem hellen Fleck zu widmen.

That's it. Ganz einfach, oder?

2) Klangmeditation:

Im Grund genommen funktioniert diese Technik ganz genau so wie die visuelle. Sie können ein natürliches Geräusch auswählen, dass in Ihrer Nähe ist, wie z.B. ein Windspiel, einen Bach oder etwas ähnliches. Angenehme Geräusche funktionieren gut.

Warum ich das weiß? Naja, unsere Praxengemeinschaft hieß damals, als ich diese Serie schrieb "Praxis am Bach". Aber auch neutrale oder gar unangenehme Geräusche lassen sich nutzen.

Wenn Sie sich ein Geräusch ausgesucht haben, geht es im Grunde genommen genau so weiter, wie bei der visuellen Meditation: Setzen Sie sich mit aufgerichteten Rückgrat hin und lassen Ihren Atem leicht und wie von alleine ein- und wieder ausfließen.

Jetzt richten Sie Ihre Aufmerksamkeit (und Konzentration) auf das gewählten Geräusch. Bewerten Sie nicht, sondern achten Sie darauf, wie Sie das Geräusch wahrnehmen und welche Gefühle es bei Ihnen auslöst. Auch hier ist es wichtig, die Aufmerksamkeit gelassen auf dem Geräusch ruhen zu lassen. Wenn Sie abschweifen, bewerten Sie das nicht, sondern kommen mit der Aufmerksamkeit einfach wieder zum Geräusch zurück.

Sie merken ... auch hier ist es einfach.

Eine Anmerkung dazu: CDs oder MP3-Dateien mit einzelnen Geräuschen funktionieren auch ganz gut. Meiner Erfahrung nach sind CDs mit "Meditationsmusik" für diese Art der Meditation nicht so hilfreich.

Yongey Mingyur Rinpoche beschreibt in seinem Buch: "Buddha und die Wissenschaft vom Glück", wie jeder Sinneseindruck und sogar Schmerzen als "Stütze für Meditation" genutzt werden kann. Ich gebe zu, dass ich das noch nicht ausprobiert habe. Aber wennn, dann werde ich davon erzählen. (Siehe den ersten Beitrag zur Meditation.)

So und jetzt genug gelesen ... probieren Sie es aus. Ich freue mich über Ihre Erfahrungen und Kommentare.

Viel Erfolg

Artikelserie Meditation: 
Teil 1 - Einführung
Teil 2 - Übersicht
Teil 3 - Vorübungen
Teil 4 - Jetzt geht es los
Teil 5 - Jetzt geht es weiter
Teil 6 - Ein Meditations-Thriller?
Teil 7 - Achtsamkeit im Alltag? Läuft.

Gastbeitrag: ... wohin mit den Gedanken. (von Martin Laschkolnig)

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